Untersuchungsspektrum: Blasenfunktionsmessung (Urodynamik)
Untersuchungsspektrum: Blasenfunktionsmessung (Urodynamik)
Was ist eine Blasenfunktionsmessung?
Ein anderer Name für die Blasenfunktionsmessung ist die "Urodynamik". Wir wollen mit dieser Untersuchung Krankheiten der Speicherfähigkeit der Blase sowie der Urinentleerung herausfinden.
Normalerweise kann ein Mensch je nach Alter und Geschlecht eine bestimmte Menge an Urin in der Blase speichern (Frauen ca. 400 ml, Männer ca. 300 ml), bevor der Drang zum Wasserlassen auftritt. Ist diese Speicherfähigkeit der Blase gestört, spricht man von einer sogenannten "Drangsymptomatik" oder "Instabilen Blase", die verschiedene Ursachen haben kann. Entsprechend differenziert ist die Behandlungsoption.
Die Urinentleerung ist verbunden mit einer Störung des Schließmuskels der Blase infolge ebenfalls einer Fehlinnervation infolge von neurologischen Erkrankungen oder durch eine sogenannte Blasen- oder Beckenbodensenkung z.B. nach Geburten, fehlendem Muskeltraining oder Übergewicht. Man spricht dann von einer sogenannten Stressinkontinenz, die ebenfalls verschiedene Behandlungsmöglichkeiten nach sich zieht.
Wie funktioniert eine Blasenfunktionsmessung?
Sie erfolgt in unserer Praxis auf einem speziellen Messplatz in sitzender oder liegender Position unter Durchleuchtung im digitalen Röntgenverfahren.
Dabei wird ein dünner Messkatheter durch die Harnröhre in die Blase eingeführt, über den die Blase gleichmäßig mit einer körperwarmen Kochsalzlösung gefüllt wird und gleichzeitig der Druck in der Blase gemessen werden kann. Ein zweiter Messkatheter wird im Enddarm positioniert und dient zur Aufzeichnung von Drücken, die im Bauch entstehen können. Zuletzt werden Messelektroden ähnlich denen eines Herz-EKGs auf dem Damm und dem Oberschenkel angebracht, die die elektrischen Signale der Muskulatur aufzeichnen können.
Aus der Interpretation der verschiedenen Kurven ergibt sich dann die genaue Bezeichnung der zugrunde liegenden Blasenfunktionsstörung oder auch Harninkontinenz.